Ambulante Behandlung: Was bedeutet das und wer zahlt?

Bei medizinischen Behandlungen wird zwischen stationären und ambulanten Leistungen unterschieden. Comparis zeigt, was ambulante Behandlung bedeutet und wie die Kostenübernahme geregelt ist.

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Elena Wetli

29.07.2022

Eine Patientin wird von einem Radiologen untersucht.

iStock / andresr

1.Ambulante Behandlungen: Bedeutung einfach erklärt
2.Ambulante Behandlungen: Welche Kosten sind gedeckt?
3.Was bedeutet ambulant vor stationär?
4.Wann eignen sich ambulante Eingriffe und Behandlungen?

1. Ambulante Behandlungen: Bedeutung einfach erklärt

Im Gegensatz zur stationären Behandlung bleibt der Patient bei der ambulanten Behandlung nicht über Nacht in Betreuung. Das heisst: Sie können am selben Tag wieder nach Hause.

Beispiele für ambulante Behandlungen

  • Besuche bei Ärzten

  • Therapien bei Physio- und Ergotherapeuten oder in Logopädiepraxen

  • kleinere gynäkologische Eingriffe

  • Ernährungs- und Diabetesberatungen

  • Behandlungen durch Pflegefachpersonen

  • Abklärungen durch Laboratorien

  • Röntgenuntersuchungen

2. Ambulante Behandlungen: Welche Kosten sind gedeckt?

Ist die ambulante Behandlung ärztlich verordnet und eine Pflichtleistung gemäss Krankenversicherungsgesetz? Dann übernimmt die Grundversicherung die Kosten abzüglich der Kostenbeteiligung

Zusatzversicherungen bezahlen zusätzliche ambulante Leistungen, die nicht durch die Grundversicherung gedeckt sind. Schauen Sie in Ihren Versicherungsbedingungen nach, ob die Versicherung die Behandlung zahlt.

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3. Was bedeutet ambulant vor stationär?

Ärzte und Ärztinnen in der Schweiz führen Eingriffe öfter stationär durch als im Ausland. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat deshalb Massnahmen zur Förderung der ambulanten Leistungserbringung beschlossen. Das EDI hat diese Massnahmen unter dem Begriff «ambulant vor stationär» eingeführt.

Die Grundversicherung übernimmt die Kosten bei sechs Gruppen von Eingriffen nur noch bei ambulanter Durchführung (Anhang 1a KLV). Es gibt Ausnahmen für besondere Umstände, die eine stationäre Durchführung erfordern. Gehört der besondere Umstand nicht zu den Ausnahmen, müssen Sie bei Ihrer Krankenkasse eine Kostengutsprache einholen.

Beispiele für Behandlungen, die nur noch bei ambulanter Behandlung gedeckt sind:

  • Stripping von Varizen (operative Entfernung von Krampfadern)

  • Arthroskopie des Knies (Kniegelenksspiegelung)

  • Tonsillotomie ohne Adenoidektomie (teilweise Entfernung der Gaumenmandeln ohne Entfernung der Rachenmandeln)

4. Wann eignen sich ambulante Eingriffe und Behandlungen?

Ambulante Behandlungen eignen sich prinzipiell für alle Leistungen, die keine intensive medizinische Nachbetreuung erfordern. Das können etwa kleinere gesundheitliche Leiden wie eine Grippe sein.

Ambulante Eingriffe sind insbesondere bei kleineren oder unproblematischen Operationen sinnvoll. Ob der Eingriff stationär oder ambulant erfolgt, entscheidet aber meist Ihr Arzt oder Ihre Ärztin. Jetzt passende Ärzte finden.

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